«Obruni!» lautet der Schlachtruf.
Zumindest war es der Schlachtruf der Kinder an der ersten Strasse, an welcher ich wohnte. Für die meisten Kinder ist «Obruni!» – übersetzt: «Weisser!» – ganz einfach eine Gelegenheit zum Winken und vielleicht auch um ihre eigene Existenz zu bestätigen. Der Obruni winkt dann nett zurück und geht seines Weges.
Bei den Kindern meiner Strasse verhielt es sich anders. Der Obruni wurde von einer Horde Kinder attackiert, die dann glucksend an seinen Kleidern, Tragtaschen und Armen hingen. Die restlichen Meter zum Haus verliefen eher stockend, vor dem Tor legte einer der Frechdachse dann los: «Obruni, give me money!» Äh, nein… – Dann halt was Süsses! – Auch nicht. – Kauf mir einen Plastikhammer wie mein Freund ihn hat! Nach Obrunis freundlichem aber bestimmten Goodbye folgte trotzdem das Spiel: «Wer wagt sich in Obrunis Hof?», dem die gestrenge Hauswärterin Auntie Sarah ein Ende setzte.
Und so sieht es aus, wenn sich eine Horde Ghanaerli auf den Obruni stürzen.
Hiermit wurde das unvermeidliche Thema herzige Kinder abgehandelt, versprochen! Weitere Bilder aus dem ersten Monat in Accra gibts hier.