Die weniger bekannte Kirche Abidjans – Notre Dame d’Afrique.
Abidjan, Côte d’Ivoire, 10. Juli 2011.
Journalist, Afrika, Schweiz
Untersuch im Militärspital
Was bisher geschah: Der Autor möchte nach Nigeria. Dafür braucht er unter anderem eine Arbeitserlaubnis in Ghana. Aber ist er auch gesund genug?
Um 15 Uhr sollte man nichts mehr wollen im 37 Militärspital. Dann sitzen in der Volksgesundheitsabteilung nur noch einige Militärs und lesen die Zeitung. Ein Arzt? Fehlanzeige. Und von einem Formular für die Immigrationsbehörde hat man auch noch nie gehört. „Wie ich (nicht) nach Nigeria gelangte – Teil 5“ weiterlesen
Als Journalist wird man gerne mit Zahlen versorgt. Man streut sie wie Zückerchen in Beiträge ein. Doch stimmen sie wirklich?
Besonders vielen Zahlen bin beim Thema Elektroschrott begegnet. Wie viele kaputte elektrische und elektronische Geräte fallen jährlich weltweit an? Die UNO-Umweltschutzbehörde UNEP schätzt 40-50 Millionen Tonnen. Bei der NZZ hingegen weiss man von 500 Millionen Tonnen Schrott. Ein Tippfehler? Die UNEP hat das Problem wohl kaum massiv unterschätzt.
Wieviel Elektroschrott kommt nach Ghana?
Papierkrieg
Was bisher geschah: Der Autor möchte nach Nigeria. Dafür braucht er eine Aufenthaltsbewilligung in Ghana. Und dafür eine Arbeitserlaubnis.
Schalter 6 für die Arbeitserlaubnis ist glücklicherweise gerade neben Schalter 5 für die Aufenthaltsbewilligung. Das Formular hat hingegen vier Seiten, nicht bloss eine.
„Wie ich (nicht) nach Nigeria gelangte – Teil 4“ weiterlesen
Die Hälfte aller Ivorer hofft auf eine Rückkehr Gbagbos.
Bei meinem Aufenthalt in Yopougon, einem Stadtteil Abidjans, wurde ich immer wieder darauf hingewiesen, dass der ehemalige Präsident Laurent Gbagbo bald wieder an die Macht zurückkehren werde. Natürlich wünschte sich niemand hier einen weiteren bewaffneten Konflikt. Doch die Hinweise darauf waren eindeutig.
Nicht nur hatte ein lokaler Prophet die Wiederkehr Gbagbos angekündigt, es gab auch weitere Zeichen. So war offenbar im April die Jungfrau Maria in der Sonne erschienen, was viele Leute bestätigten. Leider war niemand im Besitz des Handyvideos. Immerhin zeigte man mir ein Bild von Wolken, die wie Gottes Hände aussehen. Erstaunlich. Leider ist das eine ältere Fälschung.
Noël, mein Begleiter, wollte mich mehrfach überzeugen, dass ich doch über diese Indizien berichten solle. Wenn dann Gbagbo zurück an die Macht kommen würde, sei ich berühmt. Ich verzichtete aber darauf. Mein Beitrag über die Lage in Yopougon und Abidjan musste ohne heilige Zeichen auskommen.
Podcast: Download (Duration: 5:52 — 5.4MB)
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Das Video mit der Marienerscheinung ist übrigens bisher noch ohne schlüssige Erklärung. Kommt Gbagbo also doch zurück?
Dieser Beitrag wurdem am 21. Juli 2011 im Deutschlandfunk gesendet. Er ist quasi die Langversion des Beitrages fürs Schweizer Radio. Die Leute durften etwas ausführlicher zu Wort kommen, auch ein ehemaliger Rebell und ein UNO-Sprecher sind nun mit an Bord.
Das Chale Wote Street Art Festival.
Etwas zu organisieren, ist in Ghana nicht so einfach. Schliesslich muss man immer davon ausgehen, dass ein Teil aller Abmachungen nicht eingehalten wird. Geht es nur um ein persönliches Treffen, ist das nicht so schlimm (manchmal zwar schon). Anders bei einem Anlass mit dutzenden Involvierten.
So war ich schon an einer Konferenz mit Spitzenvertretern der Telecom-Firmen. Die angekündigten Referenten erschienen grösstenteils nicht, das Programm wurde kaum eingehalten und das Mittagessen hatte 2 Stunden Verspätung.
Die Gruppierung «Accra [dot] Alt» (Aktivisten? Kulturschaffende? Irgendwas dazwischen.) hat es geschafft, das Chale Wote Street Art Festival auf die Beine zu stellen. Im Armenviertel Jamestown fanden am Samstagnachmittag und -abend diverse Konzerte, Vorführungen, Ausstellungen statt. Mode, Sport, Kunst, Filme, Akrobatik und Musik. Kein grosses Ding, aber: es hat stattgefunden.
Die Kinder im Quartier hatten Spass, viele Erwachsene auch. Wie oft bei kulturellen Anlässen fanden sich besonders viele Weisse ein. Die Organisatoren sind grösstenteils junge Ghana-Rückkehrer. Und die Franzosen haben das Festival finanziell unterstützt. Insgesamt eine gute Basis für weitere Ausgaben.