Wie ich (nicht) nach Nigeria gelangte – Teil 2

Anruf aus Abuja

Was bisher geschah: Unser Held bemüht sich um ein Visum für Nigeria, dafür fehlt ihm jedoch die Aufenthaltsbewilligung in Ghana.

relativ sinnloses symbolbild

Ich war optimistisch. Irgend jemand würde meine blöde Situation schon verstehen und mir helfen. Und sonst könnte ich mich ja doch nochmals um eine Aufenthaltsbewilligung in Ghana bemühen. Noch am selben Abend setzte ich mich vor meine Hermes Baby und tippte eine Depesche an die Nigerianische Botschaft in Bern, obs denn nicht via Umweg durch Schweiz ein Visum für mich geben könnte. Ähnliche Fragen erreichten auch das nigerianische Informationsministerium in Abuja und die Schweizer Botschaft in Nigeria.

In der Zwischenzeit war ich froh, dass die Redaktionen mein Angebot, über die Wahlen aus Nigeria zu berichten, fröhlich ignorierten.

Dasselbe passierte auch mit meinen Mails nach Bern und Abuja. Das hatte ich in etwa so erwartet. Doch dann klingelte mein Telefon, eine Nummer aus Nigeria! Am schwarzen Bakelit-Apparat eine Dame von der Schweizer Botschaft. Sie fragte freundlich und ausführlich nach, während ich nervös auf die Uhr guckte, weil trotz Supi-Welt-Flexi-Turbo-Tarif kostet mich die Minute Empfang leider 2.70 Franken.

Weil ich als Journalist einreisen wolle, sei es eben schwierig, erklärte mir die Dame. Ins Informationsministerium habe die Schweizer Botschaft nämlich keine Kontakte. Das verstand ich absolut, wer hat schon Kontakte ins Informationsministerium? Damals waren meine Kontakte zum ghanaischen Informationsministerium auch noch limitiert (auf 200 Cedi).

Schliesslich einigten wir uns darauf, dass die Dame in Nigeria mal mit der Schweizer Botschaft in Accra sprechen würde und sich wieder melde. Zum Schluss musste ich ihr noch hoch und heilig versprechen, nicht etwa illegal oder als Tourist einzureisen und dann doch als Journi zu arbeiten. «Da machen die Nigerianer nämlich kurzen Prozess.»

Die Rechnung der Telefonfirma geht an meine Schweizer Adresse.

Reist unser Held trotzdem nach Nigeria? Das erfahren Sie bestimmt noch nicht im dritten Teil unserer Serie «Wie ich (nicht) nach Nigeria gelangte». Bleiben sie dran!

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3 Antworten auf „Wie ich (nicht) nach Nigeria gelangte – Teil 2“

  1. Lieber Bugsierer
    Ich plane derzeit 10 Folgen.
    Über die Produktion einer zweiten Staffel wird im Spätsommer entschieden.

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