Aufräumen und Leute rumtragen nach stürmischer Nacht.
Unüblich starke Regenfälle haben in der Nacht gegen unser Fenster getrommelt. Heute morgen quaken nicht nur plötzlich Frösche im Garten, sondern offenbar sind Flüsse über die Ufer getreten, Teile der Stadt wurden überschwemmt. Etwa der «Kwame Nkruma-Circle», wichtigster Verkehrsknotenpunkt Accras. Dutzende Autos und Minibusse kommen dort jede Minute an diversen Haltestellen an. Der Circle ist ein riesiger brauner Tümpel, was das Umsteigen schwierig macht.
Viele Leute zeihen einfach die Schuhe aus und krempeln die Hosen hoch. Und wie so oft in Afrika wird die Gelegenheit beim Schopf gepackt, etwas Geld zu verdienen. So bieten sich junge Männer an, für 1 Cedi (55 Rappen) verzweifelte Pendler auf die andere Strassenseite zu tragen (siehe Bild).
Im Quartier Alajo sind am Morgen viele Leute mit Aufräumen beschäftigt. Der Fluss bringt noch immer halbe Palmen, Holzbretter und Plastikkanister mit sich. Am Ufer nutzen viele die Gelegenheit und schmeissen kaputte Schuhe oder Müllsäcke in den Fluss.
Der Müll hat dafür in einer Seitenstrasse in Alajo den Abfluss des Strassengrabens blockiert. Viele Läden wurden überschwemmt. Die Coiffeuse am Strassenrand hat ihren Container ausgeräumt und wischt den Boden. Müll in Strassengräben und illegale Gebäude über Wasserwegen verursachen immer wieder Überschwemmungen.
Fünf Leute seien umgekommen in der Hauptstadt, wird gemeldet. Der Präsident ging auf eine Tour und schaute sich die Flut am Circle höchstpersönlich an. Wie schon letztes Jahr.