Rumäniens gespaltenes Verhältnis zum Gold

Das Bergdorf Rosia Montana ist Europas Eldorado.

In den grünen Hügeln rund um das Dorf befinden sich über 300 Tonnen Gold. Ein kanadisches Unternehmen will das Gold fördern, vier offene Minen sollen entstehen, viele Dorfbewohner müssten umsiedeln.

Doch in Rumänien regt sich Widerstand, das Projekt spaltet das Land – nicht nur das Dorf Rosia Montana. Und unterdessen fragt sich auch die Politik: Zu welchem Preis verkaufen wir unser Gold?

Diese Kontext-Sendung wurde am 23.4.2013 von Radio SRF 2 Kultur gesendet.

Wie wird die Politik entscheiden? Interessanterweise kam ich in meinen Recherchen genau zum gegenteiligen Fazit der WOZ (Artikel offline). Die schreibt: «Die Wirtschaftskrise und der steigende Goldpreis haben auch die linke rumänische Regierung überzeugt: Sie befürwortet neuerdings das grösste Goldabbauprojekt.» Davon kann meiner Ansicht nach keine Rede sein.

Rosia Montana und das Gold

In Rumänien will eine kanadische Rohstoffirma die grösste Tagbaumine Europas eröffnen – doch einige Anwohner wehren sich.

Ein verwaister Gold-Stollen bei Rosia Montana.

Der Goldpreis sank in den letzten Tagen zeitweise um über zehn Prozent. Trotzdem lohnt sich der Abbau schon ab einem Gramm Gold pro Tonne Gestein. Zum Beispiel in Rumänien, im Bergdorf Rosia Montana.

Doch im Land regt sich Widerstand, die Frage stellt sich: zu welchem Preis man seine Bodenschätze weggeben soll. Dazu die Reportage für das Wirtschaftsmagazin Trend von Radio SRF 1.

Ebenfalls in der Sendung: das Gespräch mit einem Analysten darüber, ob und wo der Gold-Abbau noch Potenzial hat.
Trend vom 20. April 2013.

Die friedlichen Leute vom gesegneten Leuchtturm

Ghana funktioniert als Demokratie und hat eine blühende Wirtschaft. Die Gründe dafür liegen in der Geschichte des westafrikanischen Staates. Doch auch in Ghana ist nicht alles Gold, was glänzt.

Baustelle in Accra

«Das Geheimnis unserer Demokratie ist simpel. Es liegt in den Menschen Ghanas – sie lieben die Freiheit.» John Kufuor sitzt milde lächelnd auf einem reich dekorierten Holzstuhl in seiner Villa, und erklärt dem Besucher, wieso Ghana sich zum gerne zitierten «Leuchtturm der Demokratie» entwickelt hat. Der 74jährige Kufuor muss es wissen, schliesslich wurde er im Jahr 2000 als erster Oppositionspolitiker an Ghanas Staatsspitze gewählt. Acht Jahre später überliess Präsident Kufuor seinen Platz wieder der Gegenpartei. Und doch greift seine Erklärung ein wenig zu kurz. „Die friedlichen Leute vom gesegneten Leuchtturm“ weiterlesen