Die Regierungspartei des Vielvölkerstaats am Horn von Afrika sucht einen neuen Staatsführer. Dieser muss eine Balance finden zwischen Öffnung und Repression. Gleichzeitig wird der Ausnahmezustand zementiert.
Das äthiopische Parlament hat den von der Regierung vor zwei Wochen verhängten Ausnahmezustand am Freitag bestätigt. Damit bleibt die Notstandsgesetzgebung zunächst für sechs Monate in Kraft. Immerhin ein Fünftel der Parlamentarier stimmte gegen die Vorlage – eine ungewöhnlich hohe Zahl im regierungstreuen Parlament. Lange Jahre erschien die Regierungspartei Ethiopian People’s Revolutionary Democratic Front (EPRDF) als homogener Block. In den letzten Monaten hat sich das geändert.

Strassenproteste und patrouillierende Sicherheitskräfte im März 2018 (via @BronwynBruton)
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