Ich bin auch ein wandelnder Bankomat.
Fast täglich wird man als Weisser in einem Entwicklungsland mit dem Dilemma konfrontiert, dass man (zu Recht) als wohlhabend und (zu Unrecht?) als freigiebig angesehen wird. Beispiele gefällig?
a) Ein Kind winkt, sagt «Hallo» und möchte dann Geld.
b) Ein alter, offenbar blinder Mann wird von seinem Enkel zwischen stockenden Autokolonnen herumgeführt und bettelt.
c) Ein Mann aus Liberia braucht dringend 7 Franken, um mit seinem Bruder ins Flüchtlingscamp zurückzukehren.
d) Ein junger Mann aus der Elfenbeinküste, den man einige Tage zuvor an der Grenze kennengelernt hat, erzählt bei einem Treffen in Accra, dass ihm 2000 Franken (!) gestohlen wurden. Er hatte das Geld für eine Geschäftsidee zur Seite gelegt. Nun hat er kein Geld mehr und übernachtet im Busbahnhof. Einige Tage später fragt der Mann, ob man ihm nicht eine Arbeit habe – er stecke in einer verzwickten Situation…
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