Kenianische Politiker fliegen für gute PR überalhin. Dumm bloss, wenn das sogar in einem Schulbuch thematisiert wird.

Journalist, Afrika, Schweiz
Kenianische Politiker fliegen für gute PR überalhin. Dumm bloss, wenn das sogar in einem Schulbuch thematisiert wird.
Rafiki ist das Kinoereignis des Jahres in Kenia. Der Film zeigt die Romanze zwischen zwei zwei jungen Kenianerinnen. Das ist für konservative Kenianer skandalös. Doch lesbische Kenianerinnen sind froh um den Film.
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Die Liebe von Kena und Ziki stösst auf Hindernisse. So schön es sich für die Kenianerinnen anfühlt, viele Leute im Quartier, Freunde und Familie sind alles andere als begeistert.
Obwohl Rafiki ohne Sexszenen auskommt, wurde der Film in Kenia verboten. Er könnte die Moral des Landes untergraben, so die Zensurbehörde. Die Filmemacher gingen dagegen vor Gericht. Nun durfte der Film für eine Woche gezeigt werden, was eine Oscar-Teilnahme erlaubt hätte. Das definitive Urteil des Gerichts steht aber noch aus.
Das Interesse am Film war riesig in Nairobi. Zuhnächst sollte der Film nur in einem Saal täglich einmal gezeigt werden. Doch die Vorstellungen waren so schnell ausverkauft, dass Rafiki schliesslich in mehreren Kinos Kenias mehrmals täglich lief.
Gleichgeschlechtlicher Sex ist in Kenia noch immer gesetzlich verboten. Dies könnte sich ändern, denn Homosexuellenorganisationen fordern vor Gericht eine Aufhebung des Artikels, der noch aus der Kolonialzeit stammt. Der Fall zieht sich seit zwei Jahren hin. Die Diskussion um homosexuelle Liebe in Kenia hat eben erst begonnen.
Der Beitrag lief am Mittwoch, 3. Oktober 2018 bei Radio SRF 2 Kultur.
Kenia verbietet seit einem Jahr Plastiksäcke. Die positiven Auswirkungen sind sichtbar. Doch das Verbot trifft besonders die Ärmsten.
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Der Heroinhandel in Ostafrika nimmt zu. Oft sind Politiker involviert. Das unterminiert die fragilen Demokratien.
Ein Jahr reift der Cabernet Sauvignon des südafrikanischen Weinguts Eerste Hoop in Eichenfässern aus. Dann wird er in Flaschen abgefüllt, eingepackt und nach Europa verschifft. Doch nicht immer befindet sich in den Transportkartons Rotwein. Arbeitern des Weinguts fiel beim Beladen eines Containers eine Palette mit Ziel Niederlande auf, die sich gefährlich neigte. In den Kartons entdeckten sie Packungen mit weissem Pulver: eine Tonne Heroin, der grösste Drogenfund Südafrikas. Wer dahintersteckt, ist heute, ein Jahr später, noch immer unklar.
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Solarfirmen in Afrika haben ein neues Geschäftsmodell entdeckt. Sie vermieten Solar-Sets an Leute, die keinen Strom haben. Doch noch ist das nicht profitabel.
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China hat Kenia eine neue Eisenbahn gebaut. Fraglich ist, ob das ostafrikanische Land den Kredit zurückzahlen kann.
Anmutig steht die junge Frau da in ihrem schwarz-gelb-roten Kleid. Die Beine hat sie geschlossen, die Füsse gespreizt. Ihre Finger kommen vor dem Bauch zusammen. Vor und hinter ihr weitere Frauen in derselben grazilen Haltung. Wie von unsichtbarer Hand geführt drehen sie sich synchron und machen einige Schritte nach vorn. Eine erneute Drehung, dann schliessen sich die Waggontüren, und der Madaraka-Express rollt los Richtung Mombasa. „Kenias Schnellzug in die Zukunft“ weiterlesen
Dieses Video entstand als Nebenprodukt einer Reportage für die Neue Zürcher Zeitung.
Die Stadttour Nai Nami bietet ehemaligen Strassenkindern ein festes Einkommen und Touristen ungewöhnliche Einblicke in Kenias Hauptstadt.
Nai Nami wurde mitbegründet vom Schweizer Gianmarco Marinello.
Beitrag ausgestrahlt am 15. Juni 2018 in der Sendung 10vor10 von Fernsehen SRF. In Zusammenarbeit mit Pasquale Ferrara und Tim Mwaura.