Kenias Ice Lions – das einzige Eishockeyteams Ostafrikas

Die Ice Lions trainieren auf einem zu kleinen Eisfeld in Nairobi. Trotzdem träumen die Spieler von Olympia.

Doch der Traum ist weit weg. Derzeit versuchen die Ice Lions, sich offiziell als Eishockeyteam beim kenianischen Sportministerium zu registrieren. Dann müsste das Team vom Internationalen Eishockeyverband und vom nationalen olympischen Komittee anerkannt werden. Mit dem aktuellen Eisfeld im Panari Hotel könnte dies schwierig werden.

In den letzten sieben Jahren haben die Ice Lions jedoch viel erreicht. Die ersten kenianischen Hockeyspieler gingen ab 2012 mit einer Gruppe Expats aufs Eis. Vor drei Jahren waren es dann genügend Kenianer, um ein eigenes Team zu gründen. Heute spielen rund 30 Kenianer Eishockey, regelmässig im Training sind 20 SpielerInnen.

Die Ice Lions wurden zum begehrten Subjekt für Werbung. Die kanadische Schnellimbisskette Tim Hortons lud sie nach Kanada ein, wo sie NHL-Spieler trafen. Der chinesische Internethändler Alibaba drehte mit ihnen einen Spot für die Olympischen Winterspiele in Südkorea.

Das Eishockey gibt den Spielern die Möglichkeit, für einige Stunden dem Alltag zu entfliehen. Oder wie es Gedion Amiani sagt: «Das Spielen macht mich glücklich. Hier in der Halle fühle ich mich zuhause.»

Der Beitrag lief am 24. Februar 2019 im Sportpanorama von Fernsehen SRF. Kamera: Marion Bernet

Verbotene Liebe in Nairobi

Kenia könnte gleichgeschlechtlichen Sex legalisieren. Die Kirchen wehren sich, für sie ist es unafrikanisch, und «ein gefährliches Experiment». Die Schwulen und Lesben möchten endlich ohne Angst leben können.

Szene aus dem Film «Rafiki».

Die Luft ist stickig, die Musik laut, die Stimmung gut. Kamau umarmt einen alten Freund. «Das ist George», erzählt er, «er ist verheiratet und hat zwei Kinder.» George und Kamau, die ihren richtigen Namen nicht preisgeben möchten, sind homosexuell, wie die meisten Gäste im Klub im Zentrum Nairobis. Der Raum ist voll, die jungen Leute geniessen die Samstagnacht. Zwei Frauen küssen sich innig. Einige Männer tanzen eng zum Reggae-Beat. „Verbotene Liebe in Nairobi“ weiterlesen

Bobi Wine – Pop und Politik in Afrika

Politiker und Popsänger gehen in afrikanischen Ländern oft eine Symbiose ein. Doch es gibt auch Musiker, die ihre Popularität nutzen, um politisch aktiv zu werden. Der derzeit bekannteste ist Reggaestar Bobi Wine aus Uganda.

Bobi Wine beim Auftritt im Kulturzentrum Pawa 254 in Nairobi.

„Bobi Wine – Pop und Politik in Afrika“ weiterlesen

Rafiki: Lesbische Liebe und Sex unterm Deckel in Kenia

Rafiki ist das Kinoereignis des Jahres in Kenia. Der Film zeigt die Romanze zwischen zwei zwei jungen Kenianerinnen. Das ist für konservative Kenianer skandalös. Doch lesbische Kenianerinnen sind froh um den Film.

Kena und Ziki bei ihrem Ausflug in Nairobis Uhuru-Park. (Bild: Rafiki)

Die Liebe von Kena und Ziki stösst auf Hindernisse. So schön es sich für die Kenianerinnen anfühlt, viele Leute im Quartier, Freunde und Familie sind alles andere als begeistert.

Obwohl Rafiki ohne Sexszenen auskommt, wurde der Film in Kenia verboten. Er könnte die Moral des Landes untergraben, so die Zensurbehörde. Die Filmemacher gingen dagegen vor Gericht. Nun durfte der Film für eine Woche gezeigt werden, was eine Oscar-Teilnahme erlaubt hätte. Das definitive Urteil des Gerichts steht aber noch aus.

In der Öffentlichkeit bleibt es bei sehnsüchtigen Blicken zwischen den beiden Frauen. (Bild: Rafiki)

Das Interesse am Film war riesig in Nairobi. Zuhnächst sollte der Film nur in einem Saal täglich einmal gezeigt werden. Doch die Vorstellungen waren so schnell ausverkauft, dass Rafiki schliesslich in mehreren Kinos Kenias mehrmals täglich lief.

Gleichgeschlechtlicher Sex ist in Kenia noch immer gesetzlich verboten. Dies könnte sich ändern, denn Homosexuellenorganisationen fordern vor Gericht eine Aufhebung des Artikels, der noch aus der Kolonialzeit stammt. Der Fall zieht sich seit zwei Jahren hin. Die Diskussion um homosexuelle Liebe in Kenia hat eben erst begonnen.

Der Beitrag lief am Mittwoch, 3. Oktober 2018 bei Radio SRF 2 Kultur.

Kenias Schnellzug in die Zukunft

China hat Kenia eine neue Eisenbahn gebaut. Fraglich ist, ob das ostafrikanische Land den Kredit zurückzahlen kann.

Eine Folklore-Truppe beobachtet die Zugseinfahrt beim einjährigen Jubiläum.

Anmutig steht die junge Frau da in ihrem schwarz-gelb-roten Kleid. Die Beine hat sie geschlossen, die Füsse gespreizt. Ihre Finger kommen vor dem Bauch zusammen. Vor und hinter ihr weitere Frauen in derselben grazilen Haltung. Wie von unsichtbarer Hand geführt drehen sie sich synchron und machen einige Schritte nach vorn. Eine erneute Drehung, dann schliessen sich die Waggontüren, und der Madaraka-Express rollt los Richtung Mombasa. „Kenias Schnellzug in die Zukunft“ weiterlesen

Chinas neue Eisenbahn in Kenia

Geld und Personal für den Bau der Eisenbahnlinie Mombasa-Nairobi kommen aus China. Die Reise verläuft rasch und reibungslos. Doch es könnte länger gehen, bis Kenia den Kredit aus Fernost zurückbezahlt hat.
 
 
 

Dieses Video entstand als Nebenprodukt einer Reportage für die Neue Zürcher Zeitung.

Frühere Strassenkinder führen Touristen durch Nairobi

Die Stadttour Nai Nami bietet ehemaligen Strassenkindern ein festes Einkommen und Touristen ungewöhnliche Einblicke in Kenias Hauptstadt.

Nai Nami wurde mitbegründet vom Schweizer Gianmarco Marinello.

Beitrag ausgestrahlt am 15. Juni 2018 in der Sendung 10vor10 von Fernsehen SRF. In Zusammenarbeit mit Pasquale Ferrara und Tim Mwaura.