Homosexuelle und die Kirche in Kenia

In Afrika schüren viele Priester und ihre Kirchen Homophobie. Doch in Kenia gibt es eine Ausnahme.

Die Cosmopolitan Affirming Church in Nairobi ist eine Kirche für alle – hier sind Schwule und Lesben willkommen. Homoseyuelle leben in ständiger Angst, sie fürchten etwa den Verlust von Job oder Wohnung.

Schwule und Lesben hoffen auf ein Ende des Lebens im Versteckten. Das wäre möglich, wenn die Justiz Kenias gleichgeschlechtlichen Sex legalisieren würde.

Das Obergericht sprach sich im Mai 2019 gegen eine Legalisierung aus. Der Fall wird nun vor das Appellationsgericht und dann wohl vors Höchste Gericht Kenias gehen.

Dieser Beitrag wurde am 23. Mai 2019 in der Tagesschau von Fernsehen SRF gesendet.

 

Der Golfkonflikt zerreisst Somalia

Die Emirate und Katar exportieren ihren Streit nach Somalia. Das vergrössert die Gräben im ostafrikanischen Land.

James Bond lässt grüssen: Ein Flugzeug aus Abu Dhabi bringt drei Koffer nach Somalia. Der Botschafter der Emirate will die fraglichen Gepäckstücke nicht scannen lassen am Ausgang des Flughafens – er bringt die Koffer zurück zum Flugzeug. Doch die Somalier ziehen ihre Waffen und konfiszieren die Koffer. Darin finden sie Bargeld im Wert von rund zehn Millionen Franken.

Diese Szene vom April zeigt das zerrüttete Verhältnis zwischen Somalia und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Somalia behauptete, das Geld hätte dazu gedient, den Staat zu unterminieren. Laut den Emiraten hingegen sollten damit die Löhne von somalischen Soldaten bezahlt werden. Welche Version stimmt, ist unklar. „Der Golfkonflikt zerreisst Somalia“ weiterlesen

«Schwule sind wie Tiere»

Westliche Staatschefs fordern eine Legalisierung der Homosexualität in Afrika. Doch diese Unterstützung wollen selbst die afrikanischen Schwulen nicht.

Amerikanische Popmusik dröhnt in einer Disco im Ausgangsviertel Osu. Der Raum ist verspiegelt, entlang der Wände stehen Lederfauteuils, in denen sich das Partyvolk fläzt. Die Kühlschränke hinter der Bar sind beleuchtet und werben für internationale Likörmarken. Ein ganz normaler Ausgangsort in Ghanas Hauptstadt Accra.

Doch immer mittwochs ist hier alles etwas anders – Männer tanzen mit Männern. Das hat Seltenheitswert in Afrika. Die Klubnacht für Schwule mitbegründet hat der 23-jährige Kojo. «Meine Freunde und ich wollten einen Ort, wo wir nicht ausgegrenzt werden», erzählt er. «Wir sammelten Geld, mieteten den Klub – und haben Spass!»

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Die Mouriden: Arbeiten für Gotteslohn

Eine strenge Hierarchie macht die Bruderschaft erfolgreich.

Die muslimische Bruderschaft Muridiyya ist die politisch und wirtschaftlich  einflussreichste Gruppierung im Senegal. Wer Präsident werden will, steht besser auf gutem Fuss mit den Mouriden.

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Die Macht der Mouriden

Wer Senegals Präsident werden will, muss zuerst nach Touba.

Touba ist die Hauptstadt der Mouriden-Bruderschaft, dort liegt das Grab des verehrten Gründers Cheikh Amadou Bamba. In Touba wohnt auch der Khalif General, Führer der Mouriden. Und wenn dieser Khalif eine Wahlempfehlung abgibt, dann folgen viele seiner vier Millionen Anhänger.

Die Mouriden sind zwar nicht die grösste Bruderschaft im Senegal (das sind die Tidjane mit 6 Millionen), aber sie sind am besten organisiert. Die Beziehung zwischen Marabouts, den religiösen Führern, und ihren JüngerInnen, den Talibé, ist sehr eng. Die Talibé geben den Marabouts ein Teil ihres Einkommens ab. Und sie verpflichten sich, den Weisungen ihres Marabouts stets zu folgen, sie nicht zu hinterfragen.

Die Mouriden sind aber nicht nur politisch wichtig, sondern auch wirtschaftlich die dominierende Kraft im Land. Überall, auf Taxis, Bussen, Geschäftsschildern begegnet man Amadou Bamba und anderen wichtigen Mouriden. Handel und Transport seien zur Mehrheit in der Hand der Mouriden.

Deshalb sollten sich jetzt ein potentieller Präsidentschaftskandidat für 2012 langsam Richtung Touba aufmachen. Und wenn er es dann geschaft hat, gleich nochmals.

Bilder zu den Mouriden im Senegal hier…

Mehr über die Mouriden am 20. November 2011 auf DRS 2 und auf dieser Website.