Dakars Banlieue will den Wechsel

Wird Wade wiedergewählt? Wohl nicht in den Vororten.

Im Senegal wird am 25. März gewählt – zweiter Wahlgang. Oppositionskandidat Macky Sall fordert den Präsidenten Abdoulaye Wade heraus – der eine dritte Amtszeit anstrebt.

Der Herausforderer hat gute Karten. Denn im Senegal heisst es: Wer die Banlieue gewinnt, entscheidet die Wahl für sich. Und in den Vororten der Hauptstadt Dakar – da holte Macky Sall im ersten Wahlgang die meisten Stimmen.

Wieso die Menschen in den Vororten einen neuen Präsidenten wollen – im Beitrag von Samuel Burri

Dieser Beitrag lief in der Woche vor der Präsidentschaftswahl im «Echo der Zeit» von Schweizer Radio DRS.

Wades Wiederwahl gefährdet

Bei der Wahl im Senegal zeichnet sich ein zweiter Wahlgang ab.

Der bisherige Präsident des Senegals, Abdoulaye Wade, muss um seine Wiederwahl bangen. Am Montagabend hat er erstmals offen über die Möglichkeit eines zweiten Wahlgangs gesprochen. Im Vorfeld der Wahl war dies im Hause Wade kein Thema.

Inoffizielle Resultate von über der Hälfte aller Wahllokale zeigen einen deutlichen Trend: Keiner der Kandidaten erreicht das absolute Mehr. Der bisherige Präsident Wade liegt mit einem guten Drittel der Stimmen an der Spitze. Gefolgt wird er von Youssou Ndour vom Oppositionskandidaten Macky Sall, der etwa fünf Prozent weniger ereicht.

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Religiöse Wahlhelfer im Senegal

Kein Wahlsieg ohne die Unterstützung von Marabouts.

Wenn  im Senegal Präsidentschaftswahlen stattfinden – geht es nicht nur um Politik, sondern auch um Religion. Für den amtierenden Präsidenten Abdoulaye Wade, aber auch für seine zahlreichen Herausforderer – stellt sich die Gretchenfrage.

Doch die lautet im Senegal nicht „Wie hast dus mit der Religion?“ – sondern: „Wie hat es die Religion mit dir?“. Die Führer der populären muslimischen Bruderschaften können ihren Schäfchen nämlich Wahlempfehlungen abgeben.

Dieser Beitrag wurde am 22. Februar 2012 von DRS 4 News ausgestrahlt.

Cyber-Aktivisten – ein senegalesischer Frühling?

Blogger wollen das wahre Senegal zeigen.

internet-profi in senegal (symbolbild)

Der Senegal erlebt turbulente Tage. In Dakar haben sich junge Senegalesinnen und Senegalesen auf den Wahlkampf und die Wahlen vorbereitet. Webdesigner haben Internet-Seiten programmiert, Blogger bieten Kurse an. Sie wollen das Informationsmonopol der klassischen Medien durchbrechen – und vielleicht noch mehr…

Dieser Beitrag lief am 23.2.2012 im Programm von Schweizer Radio DRS. „Cyber-Aktivisten – ein senegalesischer Frühling?“ weiterlesen

Der Youssou-Effekt

Wie Youssou Ndours Bein die Proteste im Senegal medial dominiert.

«Mit dem Internet können wir die internationalen Medien korrigieren», erklärte mir Basile Niane am Rande einer Medienkonferenz. Senegals Chefblogger ist begeistert von den Möglichkeiten des Netzes, berichtet selbst ausführlich via Handy und Kurznachrichtenplattform Twitter von den Ereignissen.

Seine Kritik an den Medien: ständig wird über den Sänger Youssou Ndour berichtet. Nach der Entscheidung des Verfassungsrates, Ndour nicht zur Wahl zuzulassen, den Präsidenten hingegen schon, gingen viele Senegalesen auf die Strasse. «Internationale Medien meldeten, die Leute würden wegen Youssou Ndour protestieren! Dabei ging es um den Präsidenten», so Niane.

Dasselbe ist am Dienstag wieder passiert.  „Der Youssou-Effekt“ weiterlesen

Y’en a marre – Stosstrup der Opposition

Eine Bewegung gegen Stromausfälle könnte Senegals Wahlen entscheiden.

Im Senegal wurde auch heute wieder gegen den Präsidenten demonstriert. Das Ziel der Protestierenden: die erneute Kandidatur des 85jährigen Präsidenten, Abdoulaye Wade, zu verhindern. Es ist umstritten, ob die Verfassung eine dritte Amtszeit erlaubt.

Ihren Ursprung haben die Proteste gegen den Präsidenten in einem Aussenquartier der Hauptstadt Dakar, vor einem Jahr starteten dort einige Junge die Bewegung «Y’en a marre». Gegründet von Rap-Musikern, Journalisten und ihren Freunden.

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Wieder Tote im Senegal

Die Proteste gegen den Präsidenten und ihre Ursache.

Am Wochenende wurden bei Protesten im Senegal drei Menschen getötet. In den letzten Tagen kam es im westafrikanischen Land wieder vermehrt zu Zusammenstössen zwischen jugendlichen Demonstranten und der Polizei. Steine, Gummischrot und Tränengas lagen in der Luft.

Am nächsten Sonntag finden im Senegal Präsidentschaftswahlen statt, Auslöser der Proteste ist die erneute Kandidatur des Präsidenten. Der Sprecher des Präsidenten hat heute einen Oppositionskandidaten für die Proteste verantwortlich gemacht. Die Jungen in der Strasse seien bezahlt. Das könnte teilweise stimmen, doch genausogut ist möglich, dass der Präsident ebenfalls Claqueure bezahlt.

Eine der wichtigsten Ursachen für den Frust vieler junger Senegalesen ist aber ganz sicher die Arbeitslosigkeit.

Dieser Beitrag wurde am 20. Februar 2012 auf DRS4News gesendet. „Wieder Tote im Senegal“ weiterlesen

Sam im Senegal

Chronik einer Reportagereise.

Sollte sich die geneigte Leserin je gefragt haben, was ein Journalist den lieben langen Tag so tut, ist hier die Antwort. Um für die Wahl im Senegal vom 26. Februar gerüstet zu sein, habe ich vom 2. bis 10. Februar das Land besucht.

In den neun Tagen habe ich etwa 80 Franken vertelefoniert, dazu 70 Mails versendet und 10 Stunden Aufnahmen gemacht. Daraus ist bereits ein Radiobeitrag und ein Interview entstanden, drei weitere Beiträge sind in Arbeit und werden in der Woche vor der Wahl im Schweizer Radio ausgestrahlt.

Eines der wichtigsten Werkzeuge war die Kurznachrichten-Plattform Twitter. Dadurch bin ich nicht nur an einen Kontakt gekommen, sondern habe auch immer wieder Hinweise auf aktuelle Ereignisse und interessante Artikel erhalten. Sogar unterwegs könnte man nachlesen, wo ein Protestzug gerade ist, oder ob etwas passiert. Leider kann mein Telefon kein Internet – das sollte ich bei einem nächsten Einsatz ändern.

Donnerstag:
3:00
Uhr komme ich in Dakar an. „Sam im Senegal“ weiterlesen