Der Alu-Architekt

Wie aus einem Motor ein Topf entsteht.

Immer wieder zieht Sam das T-Shirt über den Bauch hoch, um sein verschwitztes Gesicht abzuwischen. Die Jeans kleben an seinen Beinen. Vor ihm steht ein Topf auf dem Feuer, mit einer langen Kelle rührt er in der silbrigen Masse.

«Jeder Stoff hat seinen Schmelzpunkt – der von Aluminium liegt bei über 600 Grad – so kann man die Metalle voneinander trennen», erklärt Sam. Den Rohstoff findet er gleich um die Ecke, seine Bude befindet sich auf dem Schrottplatz von Agbogbloshie, einem Quartier Accras. Teile von Motoren, Heimelektronik, Getränkedosen, ein Kilo Aluminium kostet etwa einen Franken. Dann wird alles eingeschmolzen. Nicht ungefährlich, so Sam: «Besonders aufpassen muss man bei gebrauchten Spraydosen, da darf keine Spur von Gas mehr drin sein.»

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Drogba feiert

Die Elfenbeinküste besiegt Benin mit 2:1.

Matchwinner war Didier Drogba mit zwei Toren. Wegen der schwierigen Lage in der Elfenbeinküste fand das gestrige Spiel in Accra statt.

Weitere Bilder gibts im schönen Blog des ghanaischen Fotografen Nana Kofi Acquah.

Heisses Derby in Accra

Die Stachelschweine gewinnen das Duell der grössten Klubs Ghanas.

Fast 40’000 Zuschauerinnen und Zuschauer machten sich am Sonntag in der glühenden Nachmittagshitze auf, um die beiden Traditionsklubs «Hearts of Oak» und «Asante Kotoko» anzufeuern. Obwohl beide Teams in dieser Saison keine Chancen mehr auf den Meistertitel haben, ist das Derby einer der wichtigsten Events des Fussballjahres (Bilder hier).

Die Fans sitzen im Stadion bunt gemischt, das führt gelegentlich zu lauten Diskussionen, funktioniert aber grundsätzlich prima. Wirklich heftigen Streit gibt es aber nur um die freie Sicht aufs Spielfeld. Da wird auch schon mal mit einem Ziegenkebapspiess gedroht. Eigentlich hat es aber genügend Sitzplätze für alle.

Die Versorgung mit Getränken und Essen ist gut, es gibt Reis mit Poulet, Würstchen, Kuchen, Biscuits und natürlich Ziegenkebap. Auch Bier ist erhältlich, jedoch trinken die meisten Zuschauer Wasser – was auf der glühenden Sonnentribüne absolut empfehlenswert ist. Wegen der Hitze haben wohl auch einige Spieler die Tendenz, sich gegen Ende der Halbzeit öfters mal auf den Rasen zu legen.

Das Spiel gewann natürlich Kotoko, wie dies Spiritualist Sheikh Nakabu korrekt vorhergesagt hatte.

Reise ins Ungewisse (Extended Version)

Die Kämpfe in der Elfenbeinküste vertreiben die Menschen.

Hunderttausende seien auf der Flucht – im Land und in den Nachbarländern – meldet die UNO. Auch für den Deutschlandfunk habe ich eine Variante meiner Reportage aus der ghanaischen Grenzstadt Elubo gemacht.

 

Deutschlandfunk, 19.3.2011.

Der Beitrag ist zwei Minuten länger als jener für DRS 4 News. Die Zahlen sind aktualisiert und die Menschen kommen länger zu Wort. Zudem sind die O-Töne diesmal übersprochen (Overvoice) und ich versuche mich in etwas deutscherem Deutsch. Alles in allem eine Heidenbüetz – und wegen den Ereignissen in Japan und Libyen wurde er x Mal verschoben.